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Handlungsempfehlungen Individuen

Hinweis: Im Folgenden werden ein juristischer Hauptsitz, sowie ein physischer Standort von Servern/Rechenzentren, in der Europäischen Union (EU) gefordert. Diese Formulierung wurde zur Vereinfachung angewandt. Wenn im Folgenden von der EU gesprochen wird, sind der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) und die Europäische Freihandelszone (EFTA) mit inbegriffen (für einen Überblick der Mitglieder der EU, des EWR und der EFTA siehe hier). In diesen Mitgliedsstaaten kann sicher eine Einhaltung der DSGVO und des AI Acts gewährleistet werden. Es ist möglich, dass auch andere Länder, die nicht in den genannten Bündnissen gelistet sind, DSGVO- und AI Act-kompatibel sind. Inwiefern andere Staaten die Anforderungen erfüllen, muss im Zweifel geprüft werden.

Die Empfehlungen für Individuen zur Steigerung und Bewahrung digitaler Souveränität umfassen die folgenden drei Punkte:

  1. Auswahl eines KI-Systems
  2. Nutzung externer KI-Systeme
  3. Umgang mit erhaltenen Antworten (interne und externe KI-Systeme)

Einen kurzen Überblick gibt die folgende Grafik:

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Nutzen Sie den "Empfehlungs-Finder", um eine unkomplizierte Empfehlung zur Nutzung von KI zu erhalten.

Auswahl eines KI-Systems

  • Die KI sollte auf die eigenen Ziele und Bedürfnisse ausgelegt sein, um das beste Ergebnis aus den Anfragen zu erzielen. Verschiedene KI-Systeme zu den verschiedensten Use Cases werden mit dem nötigen Finetuning angeboten. Bei der Wahl muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, ob eine eher allgemeine generative KI, wie ChatGPT oder Google Bard, ausreichend ist oder doch eine spezielle Anforderung besteht, wie das Erstellen von Bildern oder das Übersetzen von Texten.
  • Wenn es eine Alternative gibt, die von einem europäischen Anbieter stammt - und bestenfalls in der EU von europäischen Providern gehostet wird -, sollte diese bevorzugt genutzt werden.
  • Bei geplanter Eingabe sensibler Daten, wie es bei der Erstellung eines Lebenslaufs vorkommt, sollte eine KI gewählt werden, die die eingegebenen Daten nicht zum weiteren Training nutzt. Alternativ kann sich an den Handlungsempfehlungen zur Nutzung externer KI-Systeme orientiert werden. Hier wird beispielsweise vorgeschlagen Platzhalter für sensible Daten zu nutzen.
  • Vorsicht: Viele Anbieter erwähnen in ihren Datenschutzbestimmungen oder Sicherheitshinweisen zum Datenschutz explizit, dass gesammelte Daten über ihre angebotenen Dienste zum Training von KI-Systemen genutzt werden. Ein Beispiel hierfür ist der KI-Übersetzer DeepL, der in der kostenlosen Version die eingegeben Texte zum Training weiterverwendet (siehe DeepL: Allgemeine Geschäftsbedingungen)

Nutzung externer KI-Systeme

Bei der Nutzung externer KI-Systeme ist es für Individuen wichtig für den jeweiligen Use Case den richtigen Umgang mit dem KI-System zu kennen. Daher sind die Empfehlungen zur Nutzung externer KI-Systeme in verschiedene Handlungsgebiete Unterteilt.

Allgemein
  • Generierte Inhalte, die veröffentlicht oder weitergegeben werden sollen, sollten stets geprüft werden. Darüber hinaus ist es wichtig, bei der Eingabe eines Promptes möglichst präzise zu sein, um keine unerwünschten Nebeneffekte zu provozieren (bspw. KI-Halluzinationen, Fehlerhafte Antworten, ...)
  • Bei der Nutzung zur Recherche sollte sich immer gefragt werden, ob die Informationen auch anders beschafft werden können. Hier gilt, wie bei der Nutzung von Google und anderen Suchmaschinen, Prüfung der Quellen sowie Vorsicht bei den Inhalten

Persönliche Weiterbildung
  • KI als "Lehrer": Zum Erlernen neuer Fähigkeiten und der Weiterbildung in Gebieten ohne Vorerfahrung ist die Verwendung von KI-Systemen nicht zu empfehlen bzw. nur als Ergänzung zu sehen. Aufgrund von fehlendem Know-How können falsche Antworten generiert werden. Eine Kombination aus traditioneller Weiterbildung - wie Bücher oder fundierten Webseiten - in Kombination mit KI ist zu empfehlen.
  • KI als "Tutor": Zur Weiterbildung in Gebieten mit bereits vorhandenen Grundkenntnissen kann KIgenutzt werden. Auch hier sollte sie aber eher als Ergänzung genutzt werden und traditionelle Wege vorrangig bevorzugt werden. Hier kann die KI bspw. zur Kontrolle von Übungen oder der Klärung von Fragen zu einem besseren Verständnis genutzt werden.
  • Zur Weiterbildung in Gebieten, in denen bereits auf eine große Wissensbasis zurückgegriffen werden kann, ist eine KI gut nutzbar. Durch das bereits vorhandene Wissen sollte es den Anwendern möglich sein, Fehler selbstständig zu erkennen und Prompte genau genug formulieren zu können. Ein Beispiel hierfür könnte das Erlernen einer neuen Programmiersprache sein, wenn man bereits eine andere beherrscht und Wissen über Best Practices sowie gängige Prinzipien besitzt.
Generierung von Lebensläufen und sonstigen persönlichen Dokumenten

Lebensläufe und Dokumente, die persönliche - also besonders sensible - Daten enthalten, sollten nicht vollständig von der KI generiert werden. Es sollte strikt zwischen persönlichen und allgemeinen Daten, die man der KI gibt, unterschieden werden. Zur Generierung eines Lebenslaufs, sollten beispielsweise Daten wie der Name, die E-Mail-Adresse, Telefonnummer etc., ersetzt bzw. vermieden werden. Dazu kann der KI mitgeteilt werden, dass sie dafür Platzhalter nutzen soll oder man gibt selbst erfundene Daten ein. Allgemeine Informationen könnten jedoch Daten wie generelle Interessen oder vorhandene Fähigkeiten sein.

Analyse, Zusammenfassen, Übersetzen von Dokumenten und Texten
  • Dokumente, die sensible Daten, wie Passwörter, Adressen, Versicherungsnummern etc., enthalten, sollten nicht an KI-Systeme weitergegeben werden, deren Anbieter nicht aus der EU sind und die Datenschutzfrage ungeklärt ist.
  • Zur Analyse oder Zusammenfassung von Dokumenten mit sensiblen Daten sollten all diese Daten entfernt oder durch Platzhalter ersetzt werden. Beispielsweise können kritische Daten geschwärzt bzw. durch nichtssagende Beispieldaten ersetzt werden.

Umgang mit erhaltenen Antworten

  • Die generierten Inhalte sollten stets kritisch betrachtet werden, selbst wenn diese sehr überzeugend wirken und von der KI mit Quellen belegt werden.
  • Bei Skepsis oder besonders kritischen Themen stets mehrere Quellen konsultieren.
  • Generierte Inhalte zu aktuellen Themen, die nicht auf Fakten beruhen, sollten stets durch mindestens eine weitere, unabhängige, Quelle geprüft werden bevor diese weitergegeben werden.
  • Anstößige, diskriminierende oder rassistische Inhalte sollten stets gemeldet werden.